Transportversicherungsrecht

Transportversicherungsrecht: Schutz für Güter auf Reisen

erstmalig veröffentlicht: 03.12.2023, letzte Fassung: 03.12.2023
beiRechtsanwalt Dirk Streifler - Partner

Das Transportversicherungsrecht ist ein wichtiger Zweig des Versicherungsrechts, der sich mit der Absicherung von Gütern während ihres Transports befasst. Die Versicherung von Waren und Frachtgütern ist entscheidend, um finanzielle Risiken im Falle von Schäden, Verlust oder Diebstahl während des Transports zu minimieren. 

Arten der Transportversicherung

Güterversicherung: Die Güterversicherung schützt die Waren oder Frachtgüter während ihres Transports. Sie kann Schäden abdecken, die durch verschiedene Risiken wie Unfälle, Diebstahl, Feuer oder Naturkatastrophen entstehen.

Transportmittelversicherung: Diese Art der Versicherung deckt die Transportmittel selbst ab, wie zum Beispiel Schiffe, Flugzeuge, Lastwagen oder Züge. Sie schützt vor Schäden oder Verlusten, die am Transportmittel auftreten können.


Versicherungsverträge und Prämien

Der Abschluss einer Transportversicherung erfolgt in der Regel durch den Versender oder den Frachtführer. Versicherungsunternehmen bieten verschiedene Deckungsarten an, die je nach den Bedürfnissen und Risiken des Transports ausgewählt werden können.

Die Höhe der Prämie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Güter, des Transportwegs, der Transportmittel und der Deckungssumme. Versicherungsunternehmen prüfen auch das Risikoprofil des Versicherungsnehmers.


Deckung und Haftung

Im Falle eines Schadens oder Verlusts während des Transports muss der Versicherungsnehmer einen Schadensfall beim Versicherer melden. Die Deckung hängt von den Bedingungen des Versicherungsvertrags ab.
Die Haftung des Frachtführers und die der Versicherung können miteinander verbunden sein. Wenn der Frachtführer beispielsweise für den Schaden verantwortlich ist, kann die Versicherung die Deckung bereitstellen.


Internationale Abkommen

Bei internationalen Transporten können internationale Abkommen wie das Haager-Visby-Übereinkommen für den Seetransport oder das Montrealer Übereinkommen für den Luftverkehr die Haftung und Versicherungspflichten regeln.


Schadensabwicklung

Im Falle eines Schadens oder Verlusts müssen der Versicherungsnehmer und der Frachtführer zusammenarbeiten, um den Schadensfall abzuwickeln. Dies kann die Dokumentation des Schadens, die Bewertung des Schadensumfangs und die Erstattung der Versicherungssumme umfassen.


Fazit

Das Transportversicherungsrecht ist von entscheidender Bedeutung für den sicheren und reibungslosen Transport von Gütern weltweit. Durch den Abschluss geeigneter Versicherungen können Unternehmen und Versender das finanzielle Risiko von Transportproblemen minimieren und sicherstellen, dass ihre Güter geschützt sind, wenn sie unterwegs sind. Die Einhaltung der geltenden Gesetze und internationalen Abkommen ist entscheidend, um rechtliche Konflikte zu vermeiden und die reibungslose Abwicklung von Schadensfällen sicherzustellen.

Autor:in

Rechtsanwalt Dirk Streifler - Partner

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