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published on 25/11/2004 19:52
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Seite 2 des diesmal etwas umfangreicheren Programms

Slawische Seele    


BOBAN (Malerei - Kurator der Ausstellung) Kontakt: [email protected] Nach dem Kunststudium an der Neuen Kunstschule Zürich folgten 26 Einzel- und Gruppenausstellungen. 2002 war er Kurator der Galerie Plätterei und seit 2004 Kurator der Ausstellungen für den Kanzlei- und Kulturraum Streifler • Kleimann • Steffan. „In jedem der mittelgroßen, materialintensiven Bilder kommen Räume vor, wenn man genau hinsieht, sind es tatsächlich Mauern. Sie umschließen Figuren, die sich nicht bewegen können, aber irgendwo im Bild löst der aus dem serbischen Nisch stammende Künstler diese Mauern auch wieder auf. Sie verlieren sich in Lichtflecken oder werden von Fenstern aufgebrochen [...] verarbeitet er jetzt das Papier zu einem Brei, den er als Zellulosepaste auf die Leinwände aufträgt. So entstehen reliefartige Partien in seinen Bildern, in die er Spuren einritzt, die wie blutige Kratzer auf Schorf aussehen." (Nikola Henze, Berliner Morgenpost)

VUKJEVREMOVIC (animierter Film)

Ist 1959 in Frankfurt am Main geboren. Von 1977 bis '84 studierte er Architektur (Diplom)

an der TU, dann Kunst an der Kunstakademie in Belgrad. 1994 bis 2002 absolvierte er ein

Kunststudium an der Akademie der bildenden Künste in München als Meisterschüler bei

Prof. Gerhard Berger und diplomierte bei Prof. Joseph Kosuth. Lebt und arbeitet seitdem in

München.

Für seine animierten Filme Eon (1995),  Wind, der stiller wird (1996), Panther (1998),

Tagebuch (2000) und Quercus (2004) erhielt er zahlreiche Auszeichnungen in Deutschland,

den USA, Holland, Österreich, Südkorea, Slowakei u.a.

Zur Vernissage präsentieren wir den Film Quercus (Fernsehpremiere am 24.11.04, Arte)

und zusätzlich 39 handsignierte Einzelbilder.

QUERCUS (Juni 2002 bis September 2004)

Regie, Drehbuch, Animation, Schnitt: Vuk Jevremovic; Kamera: Bernd Weidner; Musik: Sebastian Sestan; Sound: Hartmut Grawe

Dieser Film ist ein Versuch dem endlichen Charakter des menschlichen Seins die unendliche Energie
der Natur gegenüberzustellen, ohne jedoch Sprache zu verwenden, da auch sie unabdingbar mit
dem Menschen verbunden ist. Um diese Ambivalenz zu verdeutlichen übernimmt eine Eiche bzw.
das Leben dieses Baumes die Rolle des stummen und doch aussagekräftigen Protagonisten.
Farbigkeit und Geschwindigkeit der Animation sollen die Unterschiede in beiden Existenzen
verdeutlichen. Da eine extremlange Zeitspanne animatorisch dargestellt werden muss (die ca.2000
Lebensjahre des Baumes) wird in " Quercus" eine ungewöhnliche Technik verwendet um eine
Komprimierung der Zeitgeschichte zu erhalten. Bei dieser Technik handelt es sich um die
gezeichnete Stopmotion-Animation welche gekennzeichnet ist durch zwei Ebenen der Darstellung
(l. das eigentliche Wachstum der Eiche, 2. die Geschehnisse in Ihrer Umwelt), bei denen                               - 
unterschiedliche Rhythmen verwendet werden.

Mitten in einer ebenen Landschaft wächst eine zarte Pflanze aus der Erde. Im Zeitraffer ist die Entwicklung einer junge Eiche zu sehen aus deren Perspektive sich ständig wechselnde Szenen aus den verschiedensten Jahrhunderten zu beobachten sind.

Eine Truppe römischer Legionen die auf ihrem Rückzug den Weg des Baumes kreuzt. Ein junger Wald entsteht um die Eiche. Dann wiederum nimmt eine Flut, ausgelöst durch starke Regenfälle, die Landschaft ein. Die Flut zieht sich zurück und es werden stark angegriffene und teilweise bereits tote Bäume sichtbar. In der Ferne werden Städte und Kathedralen die auf unterschiedliche Epochen verweisen, errichtet und fallen auch wieder der Zeit zum Opfer. Ebenso wie große Teile des Waldes, die dem Mensch und dessen Bedürfnissen weichen müssen. Auch zu den Füßen der Eiche spielt sich das Leben aus den verschiedenen Epochen ab, wie auch zwei nur schemenhaft zu erkennende Gestalten die sich duellieren.

Nach dem neben dem durch einen Blitzeinschlag bereits geschwächten Baum eine Granate explodiert, findet auch das Leben dieses stattlichen Baumes scheinbar ein Ende. In einem optischen Höhepunkt wird der Verfall der Eiche festgehalten' Nach dieser starken Kulmination von Inhalt und Farbigkeit, zeigt sich aber wieder ein junges, zartes Grün im Gestalt der Eiche. Die Natur hat überlebt.

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